Philip K. Dick – Entropie

Blade Runner – vielleicht doch realistischer als zuerst gedacht?

by on Jun.29, 2009, under Allgemein

Dieser Blogeintrag soll vom Film „Blade Runner“ handeln und es soll aufgezeigt werden, dass der Film nicht ganz so sehr Science-Fiction ist wie er auf den ersten Blick erscheint.

In „Blade Runner“ wird durch die Replikanten die Welt bzw. die Stadt Los Angeles in Chaos versetzt. Daran ist die Regierung aber keineswegs interessiert und beauftragt den Blade Runner Rick Deckard damit die Stabilität wiederherzustellen, die Entropie zu reduzieren, also die Replikanten zu eliminieren. Deckard, gespielt von Harrison Ford, ist der absolute Antiheld und man traut ihm teilweise überhaupt nicht zu die Welt retten zu können. Im entscheidenden Moment verliert er seine Waffe und er hat, im Gegensatz zu anderen Helden, keine versteckte zweite Waffe.
Oftmals bekommt er auch unerwartet Hilfe. Sei es von der Replikantin Rachel oder eben im Fall von Roy von ihm selbst. Auch das erfüllt nicht unbedingt die gängigen Heldenklischees. Ein richtiger Held hat in den seltensten Fällen Hilfe nötig. Deckard möchte auch gar kein Held sein. Als er diesen Auftrag bekommen hat, hat er ihn abgewiesen. Allerdings war ihm dies nicht gestattet und er hatte die Wahl zwischen Auftrag erfüllen und dem Tod.
Blade Runner ist ein etwas anderer Film als die in diesem Proseminar besprochenen Filme. Er spielt zwar in der Zukunft, aber es gibt keine Zeitreisen oder dergleichen. Dazu kommt, dass das Jahr 2019 für uns gar nicht so weit in der Zukunft liegt.
Auch wenn die Replikanten die „Bösen“ darstellen sollen, ist die Rollenverteilung nicht ganz so einfach wie es zunächst scheint. Sie erscheinen um einiges emotionaler als sie angeblich sind. Offensichtlich spürt das auch Decker, denn jedes Mal wenn er einen Replikanten getötet bzw. „in den Ruhestand versetzt“ hat, verzieht er das Gesicht als hätte er Schmerzen. Dies zeigt, dass er sie sehr wohl als menschliche Wesen wahrnimmt.
Interessant ist auch, dass die eigentlichen Menschen um einiges emotional abgekühlter wirken als die Replikanten. Dies zeigt sich zum einen am profitgierigen Genie Tyrell als auch an den Menschen in der Stadt. Es wirkt alles sehr kalt. Noch kälter als man es von einer heutigen Großstadt kennt. Auch das heutige Los Angeles ist nicht so anonym und emotional abgekühlt wie es in dem Film dargestellt wird. Dieser Film scheint aber eine recht interessante Prognose darzustellen. Der Einzelne ist sich selbst am nächsten und kümmert sich doch lieber nur um sich und seine Familie. Was der Nachbar macht interessiert nur in den seltensten Fällen.
Auch die asiatischen Schriftzeichen überall in der Stadt sind nicht ganz so irrig. Schon heute gilt Asien als der Kontinent der Zukunft und daher ist auch dieser Gedanke nicht ganz so unlogisch wie er auf den ersten Blick erscheint. Zwar kann ich mir nicht vorstellen, dass es in zehn Jahren so in Los Angeles aussehen wird, aber wie gesagt, ganz abwegig erscheint der Film nicht.
Der Film mag in den 1980er Jahren wie düstere Zukunftsmusik gewirkt haben, heute erscheint er einen Tick realistischer.


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